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Ausflugstipp: Sonderausstellung in Sacro - „Pförten und die Tierwelt des/der Grafen von Brühl“
06.04.2017 10:03 - Gerd Laeser
Altar in der Kirche von Saco Taufbecken
Zum Ansehen der Fotos in der Bilderstrecke auf eines der Fotos klicken

In unserem Terminkalender hatten wir einen Besuch dieser Ausstellung im Dorfmuseum Sacro schon lange vorgesehen. Jedoch wollten wir den Trubel der Eröffnung umgehen, um uns alles in Ruhe ansehen zu können und vor allem, um mit Herrn Reinhard Natusch bzw. seinem kleinen Team ehrenamtlicher Enthusiasten auch entsprechende Gesprächspartner zu haben. Am Sonntag, dem 2. April 2017, haben wir uns nun in Ruhe alles angesehen – zusammen mit Frau Marga Morgenstern, der ältesten, noch aktiven Gästeführerin der Niederlausitz aus dem Club 80plus – unse „alte Spreewaldsche“, wie sie von sich selbst sagt.

Die Ausstellung hält, was sie verspricht. Das Team der Waldschule am Kleinsee zeigt Präparate der Tiere, die hier in der Standesherrschaft bzw. im engeren Umfeld von Pförten zu Lebzeiten der Grafen von Brühl, besonders in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und im 19. Jahrhundert, heimisch waren. Sie ist deshalb auch besonders für Kinder sicherlich sehr interessant und geeignet. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein Wolf. Jeder möge sich darüber auf seine Art und Weise Gedanken machen. Vom Rotkäppchen fanden wir allerdings nur ein ins Violette „mutierende“ Käppchen in einer Vitrine der Dauerausstellung.

Wer sich mit dem Herzen im Ausstellungsraum umsieht - sicherlich früher die „gute Stube“ der Bewohner, wird im oberen Teil des Kachelofens eine Keramik entdecken, die einen Jüngling zeigt, welcher mit einem speziellen Säbel Fische fängt. Gleich kamen in uns Gedanken auf, wie fischreich früher die Gewässer in der Standesherrschaft, besonders der Pförtener und der Zaucheler See, gewesen sein müssen, wenn man auf diese Art und Weise Fische fangen konnte – im Vergleich dazu, wie mühsam heutzutage die Angler an diesen Gewässern „ihre Würmer baden“…

Das in der Ausstellung gezeigte Messtischblatt Pförten kann man im Stehen oder knieend nur schwer für längere Zeit anschauen, weil alles auch zu klein ist. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, der findet in einem polnischen Internet-Portal die Messtischblätter Pförten, Jessnitz, Forst, Gr. Bademeusel und Triebel, welche die Situation der Jagd- und Waldwirtschaft in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigen, je nachdem, welches Kartenblatt man öffnet. Siehe dazu:

http://igrek.amzp.pl/mapindex.php?cat=TK25

Vergrößert findet man auf den Karten den Jagdstern mit seinen Alleen, Flügeln, Tiergarten, Fasanen-Garten, Saugarten, Sau- und Hirschgruben, Raufen, Staar-Bergen, Wolfs Luch, Toren, Gleisen der Gräflich Brühlschen Waldbahn von und nach Läsgen usw.

Die entsprechenden Kartenblätter zum Öffnen doppelt anklicken. Dabei bitte etwas Geduld haben. Wegen der Dateigröße (jeweils ca. 15 MB) dauert das eine kleine Weile, bis sich die gesamte Karte zeigt; dann nur zur privaten Nutzung speichern, um in weiter vergrößertem Zustand gelesen werden zu können.

Auch die Dauerausstellung ist einen (vielleicht erneuten) Besuch wert. Hier und da entdeckt man (auf der Suche des roten Käppchens) ein Detail, das man bisher noch nicht kannte. Sollten man als Besucher den betagten Herrn Natusch (87) im Dorfmuseum nicht antreffen, so frage man, ob auch die Kirche geöffnet sei, denn dort präsentiert er noch eine kleine Ausstellung zum Reformations-Jubiläum….

Uns haben dort auch besonders die funktionellen geistlichen Einrichtungen der Kirche angesprochen wie der Altar, der Taufstein mit Becken, die Tür zur Sakristei und das Nagelbrett der Kirchengemeinde von 1917 sowie der Gedenkstein an der alten (Luther?)Eiche bei der Kirche. Der gezeigte schwärzlich glänzende Stein in der Kirchenmauer ist übrigens ein Raseneisenstein!

Unser großes Dankeschön an Herrn Reinhard Natusch und sein Team für seine erneute Initiative mit dieser schönen Ausstellung wollen wir gerne mit weiteren Fotos bekräftigen, die man hier oben in der Bilderstrecke findet.

Edeltraud und Gerd Laeser - Gästeführer Niederlausitz i.R.
Lübbenau/Spreewald






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