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Die Schmerzen der Lausitz in einer 10-minütigen Performance
10.09.2014 12:29 - Helmut Fleischhauer
Derwische?
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Das 'Hypothetische Museum Museum+ Archiv' von Margret Holz zog während der langen Museumsnacht am 06.09. in die Leipziger Str. 14 ein und das 'Unbekannte Manuskript' wurde fortgeschrieben. Die Besucher waren eingeladen sich daran zu beteiligen und ihm ein Gesicht in Form von Fotos zu geben, die über an den Wänden angeordnete Spiegel aufgenommen wurden.
Etwa 40 Kunstinteressierte besuchten das Atelier von Margret Holz, beteiligten sich, betrachteten die ausgestellten Kunstwerke und Artefakte vergangener Teile des 'Unbekannten Manuskriptes', kamen miteinander und mit den beiden Künstlerinnen Margret Holz und ADLER A.F. ins Gespräch und diskutierten.

Um 21:00 Uhr trat als Gast die international bekannte 'Trash-Queen' ADLER A.F. mit einer Performance auf, in der sie ein die Menschen bewegendes regionales Thema aufgriff. Sie war noch nicht zu sehen aber bereits zu hören. Beim Betreten des Raumes hielt sie inne und stieß einen Schrei aus, der die Agonie der durch die Tagebaue geschundenen Natur in diesem Schrei zusammenfasste, durch die Körper der Besucher lief und die Nackenhaaare sträuben ließ.

In ihrer gesamten Performance aus Mimik, Bewegung, Worten und Schreien fasste sie den Konflikt in komprimierter Form zusammen. Mal sehr laut und mal kaum hörbar. Die Gier nach Energie, die nach Schweden gehenden Gewinne von Vattenfall, die Sorge der Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze, die geschundene, ausgeräumte Natur, die Zerstörung riesiger Flächen und die Sorge, Wut und Trauer der Menschen, die wegen der Braunkohle ihre Heimat bereits verlassen mussten und noch verlassen sollen.

Jede Besucherin und jeder Besucher wird die Performance etwas anders empfunden haben

Ich habe Ihre Botschaft als klares Bekenntnis gegen die hemmungslose Gier der Menschen und den rücksichtslosen Raubbau an der Natur, den Ressourcen und auch den Umgang mit den 'im Wege stehenden' Menschen verstanden. Ihre Bekleidung aus Einkaufstüten bekannter Konsumtempel, die mit Worten wie 'Wall Street' oder einem großen Dollarzeichen beschriftet waren, unterstrichen Ihre Warnung noch.

Die Presse hat über frühere Auftritte Formulierungen wie … genial dadaistisch … besorgniserregender Unfug … verwendet.

Mein Eindruck: „Ein sehr komplexer regionaler Konflikt genial komprimiert dargeboten.“





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