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Wanderausstellung über Deutsche aus Russland eröffnet am 14. September 2015 in der Kreisverwaltung in Forst (Lausitz)
07.09.2015 12:40 - Helmut Fleischhauer
Eine von der Bundesregierung geförderte neue Wanderausstellung über die Geschichte und Integration der Russlanddeutschen macht vom 14. September bis 5. Oktober 2015 Halt in der Kreisverwaltung des Spree-Neiße-Kreises in Forst (Lausitz).

„Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart“

„Wurzeln schlagen und die Gesellschaft stärken“, das ist der Leitgedanke der neuen Wanderausstellung „DEUTSCHE AUS RUSSLAND. Geschichte und Gegenwart“ in der Kreisverwaltung des Landkreises Spree-Neiße in Forst (Lausitz), die vom 14. September bis 5. Oktober 2015 von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland mit Sitz in Stuttgart präsentiert wird.

Diese Wanderausstellung ist Teil eines bundesweiten Integrationsprojektes, gefördert vom Bundesministerium des Innern, Berlin, und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg.

Eröffnet wird die Ausstellung Montag, 14. September 2015, um 16 Uhr mit Grußworten, Vortrag, Film, Führung durch die Ausstellung und Kulturprogramm in der Kreisverwaltung des Spree-Neiße-Kreises in Forst (Lausitz), Heinrich-Heine-Str. 1.

Die Grußworte spricht Hermann Kostrewa, Erster Beigeordneter des Landkreises Spree-Neiße.

Der Projektleiter Jakob Fischer, selbst Deutscher aus Kasachstan, führt mit einer Power-Point-Präsentation in die Ausstellung ein und zeigt auf Großleinwand Kurzfilme über die Geschichte und Integration der Deutschen aus Russland. Er informiert mit interessanten Dokumentationen über die Geschichte dieses leidgeprüften Volkes, benennt Beispiele vom Zusammenleben, vom glücklichen Ankommen, von neuen Wurzeln, neuer Heimat und verständnisvollem Miteinander.

Außerdem stehen auf dem Programm der Ausstellungseröffnung Beispiele über Integration der Deutschen aus Russland im Landkreis Spree-Neiße. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnungsveranstaltung durch einen Chor und Gesangsgruppe aus dem Landkreis Spree-Neiße.

Der Eintritt ist frei. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.

Es ist auch die Präsentation der Ausstellung als Unterrichtsprojekt zum Thema Migration und Integration in Deutschland am Beispiel der Deutschen aus Russland in einigen Schulen des Landkreises Spree-Neiße geplant.

Viele Deutsche folgten dem Ruf der russischen Zarin

Die Ausstellung selbst zeigt mit Tafeln und Schaubildern, Vorträgen und Filmen das wechselvolle Schicksal und illustriert die Historie und die kulturellen Verknüpfungen der Russlanddeutschen mit dem riesigen Land Russland. Die Ausreise der Deutschen aus verschiedenen deutschen Kleinstaaten nach Russland hängt mit dem Manifest der Zarin Katharina II. zusammen, die von 1762 bis 1796 das Russische Zarenreich regierte. Die Auswanderung erfolgte angefangen von 1764 /1765 bis 1862 mit der Gründung von 3.536 deutschen Siedlungen an der Wolga, in der Ukraine, im Kaukasus, Wolhynien und Bessarabien. Diese deutschen Kolonien wurden streng nach der Religionszugehörigkeit in den von Russland neueroberten Gebieten der ehemaligen Weltreiche der Mongolen und Osmanen angelegt. Doch bereits im Mittelalter siedelten Deutsche im Baltikum, ab dem 16. Jahrhundert in Moskau und ab 1703 in St. Petersburg. Die Ausstellung zeigt diese interessante Geschichte, aber auch die Kriegsfolgenschicksale der Deutschen aus Russland, welchen Vorurteilen die Russlanddeutschen in Deutschland begegneten und begegnen und wie ihre Integration gelingt.

Deutsche in Russland: vom Vorbild zum Sündenbock

Die heimisch gewordenen und seit fast 200 Jahren hoch geachteten Russlanddeutschen mussten jedoch nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Jahr 1941 dort einen unbeschreiblichen Leidensweg antreten. Zigtausende Russlanddeutsche verloren ihr Leben durch Deportation, Verschleppung und Ermordung, weil der sowjetische Diktator Stalin sie der Kollaboration (Zusammenarbeit) mit Hitler-Deutschland verdächtigte.

Deutsche in der Sowjetunion zwischen Bleiben und Gehen.
Die Rückkehr nach Deutschland

Hunderttausende kamen in den 1990er Jahren zurück in das Land ihrer Vorfahren, das für sie als Synonym für Hoffnung und Gerechtigkeit stand – Deutschland. Vorurteile und Ablehnung schlugen vielen von ihnen entgegen von Menschen, denen alles Fremde fremd ist.

Seit 1950 konnten rund 2,8 Millionen deutsche Aussiedler aus der ehem. UdSSR nach Deutschland zurückkehren, dank geduldiger Diplomatie und erfolgreicher Entspannungspolitik besonders nach 1990.

Die Ausstellung dokumentiert auch, wie die russlanddeutschen Rückkehrer unter oftmals schwierigen Bedingungen in Deutschland wieder Fuß fassten, ihre Integration in die Nachkriegsgesellschaft geschafft haben und wie gerade im Bundesland Brandenburg Deutsche aus Russland heute das Land in vielfacher Weise mitgestalten.

Für diese Spätaussiedler, die Deutsche aus Russland sind und eben als Deutsche kommen, sind deshalb andere politische, gesellschaftliche und rechtliche Voraussetzungen maßgebend als für ausländische Zuwanderer und Flüchtlinge.

Foto 1: Projektleiter Jakob Fischer führt durch die Ausstellung/LmDR
Foto 2: Beresniki 1954, Perm am Ural, Verbannung Russlanddeutscher/LmDR

Quelle: Landkreis Spree-Neiße


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