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Nach der Heimat ist den Klingern nun auch der vertraute Klang genommen worden
30.08.2018 12:00 - Frank Henschel
Die Klinger Gutsglocke aus dem Jahr 1655 hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Jahrhunderte bestimmte die den Arbeitstag auf dem Gut des 1982 für den Braunkohletagebau abgerissenen Dorfes Klinge. Später wurde sie in das Geläut der Klinger Kirche integriert. Sie überstand die Begehrlichkeiten nach Edelmetall im 1. und 2. Weltkrieg und wurde 1981 durch ein Mitglied des Gemeindekirchenrates vor dem herannahenden Tagebau gerettet.
Da die Planung bestand, dass neben dem Dorf Klinge auch die Bahnhofsiedlung für die Kohle weichen sollte, entschloss man sich später die Glocke dem Gubener Seniorenheim „Herberge zur Heimat“ zu übergeben.
2004 bekam der Klinger Heimatverein die historische Glocke im Austausch für eine neue Glocke zurück. Seit 2009 hing sie nun im Aussichtspunkt am Klinger See. Jeweils um 12 Uhr mittags und um 18 Uhr konnte man den uralten Klang wieder hören.
Doch seit dem 18. August 2018 ist es der Klang erloschen und die Glocke verschollen. Über das Dach des Aussichtspunktes verschafften sich Unbekannt Zugang zur Glocke und nahmen sie mit.
Trotz des großen Schmerzes der Klinger und des Heimatvereins, will man die Hände nicht ohnmächtig in den Schoß legen. Mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit auf beiden Seiten der Neiße soll der Versuch unternommen werden, eines der wenigen verbliebenen Stücke des abgebaggerten Dorfes Klinge wieder zurück zu bekommen.
Wie ein Wunder hat die Glocke die wirren der Zeit und alle Begehrlichkeiten nach dem Edelmetall überstanden. Vielleicht gelingt nun das Wunder, dass die Glocke wieder gefunden oder auch zurückgegeben wird. Die Bronze-Glocke hat ein Gewicht von 26 kg, einen Durchmesser von 32 cm und eine Höhe von rund 40 cm. Sie trägt die Inschrift: ELISABETHA V KRACHT IN KLINGE GEBORENE MALTIZIN FRAU UND WITTIB ZU KLINGE GEBRUDERE V KRACHT AUF KLINGE ANNO 1655.
Hinweise zur Glocke erbittet der Klinger Heimatverein. Kontakt: Michael Galle, Tel. 0170/7062529.

Frank Henschel
f.henschel@gmx.de


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