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Über die Entdeckung einer ungewöhnlichen Abbildung vom Pförtener Schloss
22.12.2015 23:15 - Frank Henschel
Vor wenigen Tagen bekam ich von Stefan Buss den Hinweis auf eine Abbildung des Schlosses in Pförten aus dem Jahr 1880. Dazu übergab er auch ein Foto von diesem Gemälde. An sich war das schon eine spannende Information. Frühe Abbildungen des brühlschen Schlosses sind insgesamt recht selten.
Bedauerlich war jedoch, dass der Aufenthaltsort dieses Gemäldes nicht mehr bekannt war und auch nicht auf dem Foto dokumentiert gewesen ist. Die Inschrift deutete auf eine Marien-Wallfahrtskirche hin. Aber wo sollte diese Kirche sein? In Deutschland, Österreich oder in früheren deutschen Gebieten? Diese Frage löste die Familie von Brühl selbst und gab den Hinweis auf die Wallfahrtskirche in Tuntenhausen, südöstlich von München. Dort ist das Gemälde neben vielen anderen Votivbildern außen an der Kirche aufgemalt.
Gleichzeitig informiert die Familie von Brühl, dass die Inschrift nicht ganz korrekt ist. Die Wallfahrerin Anna Bertha von Brühl, geb. von Lobkowicz (1851 - 1887) betete in Tuntenhausen nicht für ihren Bruder sondern für einen jüngeren Bruder ihres Mannes. Das rund 650 km von Forst/Pförten entfernte Bild ist mindestens in zweierlei Hinsicht von Bedeutung. Zum einen dokumentiert es die katholische Frömmigkeit der von Brühls auf Pförten. Zum anderen zeigt das Bild im Hintergrund das Schloss in Pförten mit Mansardendach. Das ist höchst ungewöhnlich. Bisher geht die regionale Heimatforschung davon aus, dass das Schloss in Pförten zwischen 1758 und 1920 nur ein provisorisches Flachdach hatte. 1758 zündeten preußische Truppen das Schloss an. Das Schloss war von da an Ruine und taugte mehrere Jahrzehnte nur noch als Strohlager.

Frank Henschel
f.henschel@gmx.de



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