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Sensationeller archäologischer Fund wanderte vermutlich durch den Schornstein
22.11.2016 22:30 - Frank Henschel
Zugegeben: Forst ist nicht gerade berühmt für besondere archäologische Funde. Die 2002 auf dem Gebiet vom neuen Stadtteil Horno gefundenen Brunnen der Billendorfer Kultur (vor rund 2300 Jahren) und die 2013 am Kegeldamm ausgegrabenen MG-Panzernester waren die letzten Entdeckungen, die eine gewisse Aufmerksamkeit erzielten.
Doch vor reichlich 80 Jahren gab die Erde bei Forst etwas Besonderes preis. Einen vermutlich mehr als 3000 Jahre alten Einbaum entdeckten 1934 Arbeiter bei Entwässerungsarbeiten auf den Naundorfer Wiesen. Noch heute kann man über die Umsicht des Tiefbauunternehmers Walter Schmidt (heute Firma Schmidt/Dunkel) nur staunen, der diese archäologische Besonderheit erkannte. Mit fast 17 Meter Länge war das Wasserfahrzeug, der bis dahin längste gefundene Einbaum in Mitteleuropa. Experten aus den Berliner Museen, Presse und Fotografen eilten herbei. So entstand auch das bekannte Bild von der Hebung des Einbaumes.
Der Einbaum blieb letztlich in Forst. Der Überlieferung nach wurde er mit Leinöl konserviert und sollte im städtischen Gymnasium präsentiert werden.
Stattdessen kam er jedoch in einen speziellen Unterstand an das damalige Forster Museum (Altes Amt). Bild Nr. 2 zeigt den Einbaum hier zwischen der Goetheschule und dem Alte Amt. Nur ein Jahrzehnt verweilte er dort.
In den Kriegs- und Nachkriegswirren verliert sich die Spur des Einbaums. Es wird angenommen, dass er in den Notzeiten als Feuerholz diente.
Erstaunlich ist, dass in der regionalen Heimatkunde nur die beiden Bilder vom Einbaum bekannt sind.
Wer noch andere kennt, ist herzlich gebeten diese hier mit bekannt zu machen.

Frank Henschel
f.henschel@gmx.de


Weitere Quellen zum Einbaum u.a.
Aus der Heimat, Beilage zum Forster Tageblatt 2/1935
Aus der Heimat, Forster Geschichten, undatiertes Heft aus dem UK-Verlag um 1992
Lausitzer Rundschau – online-Ausgaben:
13.11.2004 Forster Altertums-Museum entstand vor rund 100 Jahren
15.06.2007 Viele Eindrücke der Vergangenheit
17.11.2007 Rastloser Forscher hält Flora der Forster Region fest



Extrabild im Großformat - Hier klicken


Hebung des Einbaums im April 1934

Der Einbaum auf der Fläche zwischen der Goetheschule (früher Luisenschule ) und dem Alten Amt.


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